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Visionen des UnSEHbaren

02 - Wie sehen Quantensysteme aus?

Die Quantenmechanik gilt als Musterbeispiel einer unanschaulichen, schwer verständlichen Theorie. Sie hat zwar die Gemüter im selben Maße bewegt, wie die Relativitätstheorie, aber sie stellt unsere Vorstellung von Realität, von dem, was "ist", auf viel radikalere Weise in Frage.

Wenn wir über Visualisierungen quantenmechanischer Vorgänge sprechen, müssen wir uns klar sein, was wir eigentlich visuell darstellen wollen. Eine Visualisierung soll uns ja zeigen, wie etwas aussieht. Erst, wenn wir wissen, wie etwas ausschaut, wird es für uns begreifbar, wird es Teil unserer Welt, Teil unserer Anschauung.

Dieses Bild von einem Atom ist seit 1925 veraltet.

Das Problem mit der Frage nach dem Aussehen ist, das der Begriff im eigentlichen Sinn des Wortes hier absolut keinen Sinn macht. Elementare Quantensysteme haben kein Aussehen, sie sind nicht bloß unSICHTbar, sie sind unSEHbar. Eine Form und Gestalt, ein Aussehen also, erhalten Dinge erst, wenn Sie sich aus vielen Atomen zu makroskopischen Gebilden zusammenfügen. Auf dem elementarem Niveau, das uns hier interessiert, sind diese Dinge aber noch nicht Teil der quantenmechanischen Wirklichkeit.

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