Die Physik des Wasserstoffatoms kann auf der Grundlage der bisher diskutierten Inhalte ohne weitere Bezugnahme auf ältere Atommodelle erklärt werden.
Die Gedankenkette besteht dabei im wesentlichen aus folgenden Schritten:
1) Quantenmechanische Wellenpakete können durch den Einfluß eines anziehenden Kraftzentrums zu annähernd kreisförmigen Bewegungen gezwungen werden. Sie verteilen sich dann mehr oder minder gleichmäßig um den Atomkern.
2) Ideale Kreisbewegungen werden durch ringförmige Wellenpakete repräsentiert. Eine ganze Zahl von Wellenlängen muss auf so einem Ring Platz finden. Je kleiner diese Anzahl, desto kleiner der Radius des Ringes.
3) Überlagerungen von ringförmigen Wellenpaketen mit gegenläufigem Umlaufsinn führen auf stationäre Schwingungen.
4) In drei Dimensionen können die stationären Schwingungen durch die Form und Anzahl der Schwingungsknotenflächen klassifiziert werden.
5) Zu jeder Schwingung gehört eine bestimmte Energie (=Frequenz); diese ist also quantisiert. Je mehr Schwingungsknoten (also auch Schwingungsbäuche dazwischen), desto höher die Frequenz und somit die Energie.
6) Die Form der stationären Schwingung bestimmt auch die anderen Quantenzahlen, also den Betrag des Drehimpulses und den Drehimpuls um eine festgewählte Drehachse.
7) Übergänge zwischen den stationären Schwingungszuständen können nur erfolgen, wenn die Energiedifferenz durch Photonen zu- oder abgeführt wird.
Der Unterricht kann durch eine Darstellung der Spektroskopie und der wichtigsten Ergebnisse ergänzt werden. (Frequenzspektrum, Spektralfarben, Spektrallinien, Erklärung durch Übergänge in der Elektronenhülle)